Aus der Offenbach Post in den 80er Jahren:

„Spitzenlose Rundschleifmaschinen sind eine Entwicklung / Erfindung aus Offenbach. Am 06.01.1912 erteilte das kaiserliche Patentamt einem Herrn Herminghausen – Mitarbeiter der Fa. Mayer und Schmidt = MSO in Offenbach – ein Patent über die eingereichte Erfindung.
Es handelte sich um eine Maschine „zum Schleifen langer zylindrischer Gegenstände wie z.B. Rohre, Stäbe, Besenstiele und vieles mehr“. Der große Vorteil dieser Bearbeitungs-methode war, dass zeitintensive Arbeitsgänge wie Spannen und Zentrieren der Werkstücke entfallen und damit eine wesentliche Verkürzung der Bearbeitungszeit erreicht wurde.
Das ist neben vielen weiteren Entwicklungen bis heute ein wichtiger Bestandteil des effizienten und wirtschaftlichen Bearbeitungsprozesses. Vor allem für große Stückzahlen.

Herr Herminghausen ging mit diesem Patent (MSO war wohl nicht sehr interessiert) zum Eisenwerk Wülfel nach Hannover, wo bis zum Jahr 1975 unter dem Firmennamen Herminghausen Werke Wülfel eine überaus erfolgreiche Zeit dieser Technologie mit vielen technologischen Weiterentwicklungen der Herminghausen Idee anbrach. 1975 hat Roland Offset Faber & Schleicher in Offenbach, nach wirtschaftlichen Problemen in Hannover, das Unternehmen Herminghausen gekauft und es war an die Wurzeln seines Entstehens zurückgekehrt.“

Heute ist die Firma SFS Werkzeugmaschinen & Kundendienst GmbH erster Ansprechpartner für alle Reparaturen und Erneuerungen rund um spitzenlose Rundschleifmaschinen der Marke Herminghausen.

Funktionsmodell Herminghausen RR 2 1/2

Werbeprospekt einer Herminghausen SR 1 aus dem Jahr 1957.

Das Prospekt gibt einen schönen Einblick über den Technologiestand der damaligen Zeit. Einfach anklicken und begeistern lassen.
SR1-PDF
Viel Spaß beim Blättern!

Rechenschieber als Werbemittel

Vor der Erfindung des Taschenrechner, 1967, behalf man sich mit dem hier abgebildeten Rechenschieber. Mit ihm war es möglich, auf einfache Weise, die Durchgangsgeschwindigkeit beim spitzenlosen Schleifen zu ermitteln. Daher waren die Rechenschieber der Firma Herminghausen immer beliebt als Werbegeschenk auf Messen oder als Beilage zu Angeboten oder Prospekten.

1936: Werbung im Anzeiger für Maschinenwesen

Diese Herminghausen-Anzeige wurde im Jahre 1936 in einer Fachzeitschrift mit dem Namen „Anzeiger für Maschinenwesen“ abgedruckt. Auch heute noch existiert die Zeitschrift und dürfte den meisten Lesern unter dem Namen „Industrieanzeiger“ bekannt sein. Die erste Auflage erschien übrigens schon 1879 mit dem etwas sperrigem Titel „Anzeiger für Berg-, Hütten- und Maschinenwesen“.
Die abgebildete Maschine – eine Herminghausen RR 2 1/2, wie schon auf den Fotos oben auf der Startseite gezeigt – ist vergleichsweise klein zu den Modellen aus späteren Jahren. Ihren Zweck erfüllte sie aber bestens, wie die abgebildeten Werkstücke zeigen sollen. Das Zollmaß (2 1/2) lässt auf eine ca. 65 mm Breite Schleifscheibe schließen.
Die leicht zu handhabende spitzenlosen Rundschleifmaschine hatte damals den Ruf, recht schnell gute Ergebnisse hervorzubringen und so besonders wirtschaftlich zu sein. Besonderen Wert wurde auch schon zu dieser Zeit auf hohe Genauigkeit gelegt.

Anzeiger für Maschinenwesen, Essen, 1936
Anzeiger für Maschinenwesen, Essen, 1936